Schon im 15. Jahrhundert setzten medizinische Gelehrte in fernöstlichen Kulturkreisen wie China auf Vitamin A reiche Produkte, um Patienten mit Nachtblindheit zu therapieren. Damals war jedoch noch nicht bekannt, dass bei dem Wirkstoff das besagte Vitamin vorliegt. Viel eher glaubten die Mediziner an die positive Kraft der verwendeten Lebensmittel. Die Wirksamkeit wurde mehrfach bestätigt und führte ab dem 20. Jahrhundert dazu, dass sich das Gesundheitswesen näher mit dem Zusammenhang von Diäten, also dem bewussten Entzug einiger Nährstoffe, und einer Verbesserung des Allgemeinzustands beschäftigten.
Daraus resultierte die Feststellung, dass ein Mangel an essenziellen Fettsäuren langfristig Wachstumsprobleme begünstigt, was allerdings nur in Bezug auf Säugetiere getestet wurde. Erst als 1913 sowohl Thomas Burr Osborne mit Lafayette Benedict Mendel als auch Elmer McCollum die Isolation des lebensnotwendigen Retinol (oft als Vitamin A bezeichnet) erfolgreich durchführten, erkannten die Forscher und Mediziner die eigentliche Abhängigkeit des Organismus von bestimmten Vitaminen und so eben auch von dem Vitamin A.
Im Zuge dessen folgte 1916 die Kategorisierung der verschiedenen Vitamine und im Anschluss 1920 kam es erstmalig zur Benennung als Vitamin A. Seither wurden dessen Einfluss auf den Körper, die Entstehung und die Folgen von Vitamin-A-Mangel kontinuierlich erforscht, um das Vitamin gezielt für die Gesundheit einsetzen zu können.